Sunday, April 24, 2005

Wissenschaft, Technik und Gesellschaft, Vorlesung vom 19.4.05

Organisatorisches:
da die letzte Vorlesung ausfiel werden Fem. Technologine und Haushaltstechnologien in der Vorlesung zusammengelegt.

ad Prüfung: schriftlich, anmelden spätestens 1 Woche vorher, per mail: lv.wissenschaftsforschung@univie.ac.at
Name
Natr.Nr.
Studienkennzahl
3 Schwerpunkte: Pflicht & Wahlliteratur
nicht erscheinen - nicht genügend
3 Fragen -2 Seiten schreiben, Prüfungstermine regelmäßig - im Sept ach Termine alle 6 Wochen ein Termin
----------
Thema heute: Geschlechterverhältnisse und Technikgestaltung

Feministische Kritik war zu Beginn der Wissenschaftskritik, zuerst Biowissenschaft, ist eine Form von Politik - Wissen über und für Frauen, wissenschaftliches Wissen = patriarchales Wissen

17 Jhdt: Raum für Wissenschat etabliert sich - teilnehemn dürften NICHT:
alle Unfreien, darunter auf Frauen - können nicht unvoreingenommen wahrnehmen - aber auch Händler, Bauern etc. könnten dies angeblich nicht.
alle Rituale und Vorstellungen darüber, was wissenschaftliche ARbeit ist, waerden getragen von männlichen Normen - 300 Jahre alte Geschcihte, heute sich man diese Werte als "natürliche Gegebenheiten" die die Wissenschaft "einfach braucht".
Inherente Werte in der Wissenschaft - bewegte sich entlang von Dichotomien wie rational/emotional etc. (schon bei Aristoteles). Theorien darüber, warum Frauen nicht Wissenschaft betreiben können: Körperflusstheorie - bis in's 20 Jhdt - Psychologie meinte den Niedergang der Psychologie zu sehen dadurch, dass soviele Frauen dieses Fach studieren würden.

Mitte der 70er: "Wo sind die Frauen geblieben?" -> 1. Welle - Frauen Platz schaffen, einschreiben in die Geschichte
-> 2. Welle -> wirt sich auch darauf aus, wofür wir ns interessieren, wer über went entscheie tetc.

80er: Aus mit TEchnik im Feminismus??? beginnt scih vom Technikdeterminismus zu verabschieden, seh ich technik nicht mehr als soclhe, frag ich mich: Wer macht sie für wen?

Betrachtungsperspektiven von Technik [siehe Folie]
-> Frauen als Erfinderinnen (Anmerkung: Wie ist das bei Weblogs?)
Warum waren diese Erfindungen nicht "wichtig"?

Technik & Werte:

Frauen & Technik, EL & Technik - wie haben wir technik exportiert, waren enttäuscht, wenn Technik anders verwendet wurde, enorme Enrgie um eine Technik so zu implementieren wie wir uns das vorstellen.

Welche Art der Vorstellung steckt dahinter?
Welche Technologien werden entwickelt?
"bringts das?" - Autos die weniger Treibstof verbrauchen...

Technik als Arbeitsteilung:
was bewirken neue Technologien?

Bsp: Haushaltstechnologien
Eowan? Frage: Unterschied zw. Industrieller Revolution und industrieller Revolution im Haushalt.
Sieht sich verhältnis zwisschen Individuum und Familie an - nicht mehr Zentrum, keine Selbstversorger mehr, Familie bekommt eineandere Bedeutung, ist SChnittfeld für verschiedene Dinge. Fokus: Frauen, Mittelschicht, 1890 - 1950
mehr elektirsche Geräte - Elektrifizierung, aber es gab nichts Elektrisches! Wunsch muss zuerst erzeugt werden -Bedürnfis muss erzeugt werdne Bsp. für ein großtechnisches System.
Waschmaschine - war NICHT zeitsparend - früher war Waschen ein sozialer Akt (Frauen trafen sich dabei), Badezimmer
Kühlschrank:
Veränderung dadurch: reger Handel mit Gütern die ich vorher nicht transportieren konnte
groößeres Warenrepertoire
Supermärkte
Bücher wie Fruan kaufen lernen...!
Essgewohnheiten ändern sich ->Vielfalt/Variation als Wert

Wednesday, March 02, 2005

Wissenschaft, Technik und Gesellschaft 7

Beispiel: Türschließer (in einem Artikel von Latour)

Ausgangssituation: Schild an der Tür: "Türschließer streikt"

Frage: was bedeutet ein Türöffner/-schließer für die Gesellschaft?
-) Delegation der Aufgabe an Menschen - Disziplinierung
-) Delegation der Aufgabe an Maschinen - Problemlösung

ABER: Personen werden ihrer Aufgabe entledigt (passiert immer wieder bei der Einführung neuer Technologien), "Antwort" wird nicht immer der Situation angemessen sein: bin ich zu klein und zu schnell lande ich mit der Nase an der Glastür - wichtig also ein "Normmensch" mit dem im Kopf die Technologie entwickelt wird.

Anweisung an die Technologie muss in Form eines Skripts geschrieben werden (wenn...dann..) passiert etwas, muss die Technologie zum Sprechen gebracht werden.

Türschließer übernimmt in dreifacher Hinsicht Aufgaben:
  • von Menschen fabriziert
  • ersetzt Handlungen des Menschen
  • gibt menschlichen Handlungen Gestalt: ARt und Weise zu Gehen wird beeinflusst. Technik agiert, setzt Rahmenbedingungen.
Frage: ist die Technik ein Netzwerkknoten, hat sie sich durchgesetzt?

Anmerkung: zwischen Türöffner und Türschließer wurde hier nicht unterschieden...

----
Ende erste Vorlesung
----
Folien und Handout hier.

Wissenschaft, Technik und Gesellschaft 6

Zweiter Zugang: Aktor-Netzwerk-Theorie:
  • Latour
  • Michelle Callon
  • Law
(siehe auch Aktor-Netzwerk-Theorie in Bezug auf Computer)

alle drei gegen die Unterscheidung zwischen Natur und Kultur, menschlich-nichtmenschlich, natürlich-sozial,....wollen diese auflösen.

Auch Technologien und Organisationen handeln, nicht nur Menschen, der/die AkteurIn ist menschlich oder auch nicht-menschlich

Wozu dieses Aufgaben dieser Unterscheidung?
  • fokussieren auf die Konstruktion [unserer Vorstellung]: wir sehen uns nicht als Teil der Natur, sondern Teil der Kultur
  • fokussieren auch darauf: wie kann man stabile Netzwerke bauen, wie gelingt es, eine gemeinsame Vorstellung von Italicetwas zu schaffen?
Beispiel:
wie ist die Uni strukturiert, welche Gesetze sind da, ÖH, Senat, UG02, welche Personen sind relevant etc. - unterschiedslos wird alles miteinbezogen - alles und jedes ist Aktor [schreckliches Wort: Akteur!].

Der Mensch ist nicht das Zentrum, Frage ist, wie Technologien handeln?
Knotenpunkte sind menschlich und nicht-menschliche Aktuere

zentrale Begriffe: Anwerbung/Interessent, übesetzung, "obligatory passage point" (nichts mehr mögolich als durch diesen), wichtig andere in sein Interesse einzuschreiben.

Stabile Technologien: Bsp: Handy
Einschreibung: Eltern: vermittle ihnen dass sie ihre Kinder kontrollierenkönnen
Kinder: brauchen eltern nicht mehr so oft zu besuchen
Gesetzgebung: kein Problem, die Strahlung

...Verhalten ändert sich in sehr kurzer Zeit: Was? Du hast KEIN Handy?


Literatur:
soziologische Hausarbeit über die ANT
The obligatory passage point, broadly referring to a situation
that has to occur in order for all the actors to satisfy the
interests that have been attributed to them by the focal actor.
The focal actor defines the OPP through which the other actors
must pass through and by which the focal actor becomes
indespensable. Quelle

Wissenschaft, Technik und Gesellschaft 5

Beispiel des Fahrrades:

immer lineare Entwicklungsgeschichte, die dargestellt wird:
bone shaker, penny farthing lawsons bicyclette - andere Entwicklungen die zur gleichen Zeit stattfanden werden als unwichtig dargestellt. Somit wird vergessen wie die Geschichte zustande kam (Geschichte hier also eine Geschichte der "Sieger").

Beispiele für Varianten die sich durchsetzten:

1817: Running Machine: sehr erfolgreiche Variante in GB auch Riding Courses abgehlaten, "Pferd des armen Mannes". Nachteil: schwer (aus Holz) und schwer lenkbar.

1865: Vélocipède: Vorderradantrieb, zuerst aus Holz, dann aus Eisen

1870: Macho-Rad: keine Bremsen, war nur für eine soziale Gruppe erstellt: sprotliche junge Männer. Metallentwicklung führte zu Speichen, riesiges Vorderrad - konnten aufrecht Sitzen, war nicht denkbar in gebückter Haltung zu fahren, einziger Vorteil: Übersetzung durch großes und kleines Rad.

Frauenfahrrad: gab verschieden Gruppen in Bezug auf die Entwicklung des Fahrrades:

Kirche: Fahrradfahren für Frauen nicht schicklich, außer wenn verwendet um in die Kriche zu gehen
Antiradfahrer: meinten es sei gefährlich, unmoralisch

Fazit: die technische Lösung variiert nach sozialer Gruppe, Machtverhältnisse spielen dabei eine wichtige Rolle, gesellschaftliche Werte von großer Bedeutung (siehe aufrechte Körperhaltung)

Lawsons Bicycle - safety bicylce: entwickelte sich langsam als Lösung: luftgefüllte Reifen: man meine sie wären unästhetisch, verunsicherung. Dunlop machte massive Werbekampagnen.

Jede Problemlösung schafft wieder neue Probleme, Frage ist ob diese wichtig sind - sind mir die Betroffenen als Gruppe wichtig? (siehe Frauen die auch als Konsumentinnen entdeckt wurden).

eine klare geschichtliche Linie ist eigentlich sehr schwierig durchzuziehen.

Wissenschaft, Technik und Gesellschaft 4

Anleihe aus dem empirical programm of relativism:

untersuchten drei Etappen bei wissenschaftlichen Untersuchungen:

1) Daten können immer unterschiedlich interpretiert werden - interpretative Flexibilität

2) gibt Mechanismuen die die interpretative Flexibiliätt limitieren - Strategie die Vielzahl der Möglichkeitn einzuschränken (sich also auf eine "beste" Interpretationsmöglichkeit festzulegen)

3) verstehen warum ich zu dieser Interpretation gekommen bin - Fokus auf erkenntnissteuernde Rahmenbedingungen

- zentrale Bedeutung relevanter sozialer Gruppen
- multidirektionale Entwicklung immer möglich
- was ist technologisch möglich

Wissenschaft, Technik und Gesellschaft 3

1.5.2003

-) zur sozialen Konstruktion von Technik

2 Bezeichnungen: social shaping of technology, social construction of technology (sind beide ca. dasselbe)

  • beide sozialkonstruktivistisch, 80er, gegen technologischen Determinismus (= Technik hat ihre eigene Logik)
  • Technik ist einerseits sozial (ökonomisch, kulturell, politisch) geformt und formt die Gesellschaft wiederum
  • Ablehnung der Figur des Erfinders/Genie als zentrale Erklärung für Technikentwicklung
  • keine analytische Unterscheidung zwischen technischen, gesellschaftlichen, ökonomischen nd politischen Faktoren wird vorgenommen (T. Hughes, Technikhistoriker: nahtloses Gewebe: Dinge wie Fäden die sich zu einem Gewebe fügen, gibt keine privilegierten Faktoren: sozial, ökonmisch etc. sind alle gleichwertig. Literaturhinweis: Human-Built World)

Wissenschaft, Technik und Gesellschaft 2

1.3.2005

Überlegungen zur Technik-Entwicklung

-) technologisches Paradigma (Technik = die Gesamtheit von theoretischem und praktischem Wssen, Methoden, Verfahren und Maschinen)

-) Technik entwickelt sich entlang von Pfaden die einschränkend Wirken und auch in Sackgassen führen. [Bsp: Tastatur - eine fantastische Sackgasse! :-) Ursprung der Anordnung der Buchstaben: Schreibmaschine. Ziel: Hämmerchen sollten sich nicht verfangen, bei der Umstellung auf den Computer wäre es unmöglich gewesen den Computer zur Massenware zu machen, hätte man gleichzeitig auch die Tastatur umgestellt, bei Versuchen wie man am Besten und Schnellsten schreibt nicht die beste Lösung! - Bsp. für eine eingesperrte Technologie] Pfad bedeutet hier, dass ich bei diesem Keyboard bleibe

-) Technologie als Hybrid & Kultur (Pacey, Literaturhinweis)
[Zeichnung]

Tuesday, March 01, 2005

Wissenschaft, Technik und Gesellschaft 1

1.3.05

Wie sozial geformt sind Tecnologien - wie technologisiert ist das Soziale?

Technik steht in dieser Einführungsvorlesung im Zentrum, da Technik und Wissenschaft immer weniger zu trennen sind, Bsp.: Buchdruck, Computer, Bilder, Bildschirme,...

1) Was verstehen wir unter Technik?

- Problem dabei ist die unterschiedliche Verwendung (als Objekt, als Handlung zB.)

- in der Geschichte dabei sehr unterschiedliche Vorstelungen vorhanden: Ars vs Techne...Kunstfertigkeit, Technik als Kenntnis eines Umgangs
Rennaissance: man glaubte die Natur in expeimenteller Form nachzubauchen
19. Jh.: Objekt, Maschine = Technik
20. Jh.: soziotechnische Systembegrif, technik ?= Systeme in denen Technik wirkt; maschinelle und organisationelle Komponente.

Sozialwissenschaften: Technik wurde wenig behandlet bis in die x? Hälfte des 20. Jhdts., man ging dann von einem linearen Modell aus: Grundlagenforschung - angewandte Forschung - etc. etc. [also: finanzieller Input in Grundlagenforschung führt automatisch zu mehr angewandter Forschung und so weiter] - stimmt nicht, Grundlagenforschung ist nicht so sehr wichtig, Leonardo da Vinci zB. entwickelte viele Maschinen ohne erklären zu können, wie sie funktionieren, versuchte einfac Probzu finden. Auch Wurfgeschoße funktionierten ohne Wissen über das Wurfgesetz (erst mit Galilei)

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts stellte Francis Bacon einen Zusammenhang zwischen Grundlagenforschung, angewandter Forschung und Wirtschaftswachstum her, der bis heute als lineares oder Kaska-denmodell technischen Fortschritts bekannt ist (Grundlagenforschung → Angewandte Forschung → Industrielle Entwicklung → Erfolgreiche Produkt- und Prozeßinnova-tion). Quelle
[Exkurs zu Alan Sokal (Social Text Affair): auch Felt hat Sokal getroffen und mit ihm darüber diskutiert, dass zB. das Fallgesetz nur die kohärenteste, nicht aber die einzig mögliche Erklärung für unser Erleben des Fallens ist. Physikalische Gesetze wuden schon oft verändert - die Beobachtung ist nicht der Beweis dafür, dass es wirklich so funktioniert.] Fazit: Wie Technik entwicket wird, ist eine soziale Frage, keine technische.